Die Schlüpflinge werden nach dem Schlupf gebadet, mit ca. 4mm hohen Wasserstand, meistens trinken sie sogleich. Anschließend kommt jedes zunächst einzeln in Heimchendosen die mit feuchten Küchenpapier und einen halbierten, kleinen Tonblumentopf als Unterschlupf ausgestattet sind. Die Dosen kommen in einen Aufzuchtkasten in dem tagsüber die Temperatur auf 28°C geregelt wird, nachts sinkt sie auf Zimmertemperatur ab. Der Aufzuchtkasten steht in Fensternähe, sodass Licht durch den transparenten Deckel fällt.

                                                                             Gerade aus dem Brüter gekommen, werden die Schlüpflinge gebadet und makiert.

Terrapeneschlüpflinge sind recht scheu und leben sehr versteckt, meiden helles Licht und ziehen sich bei Störung sofort in Deckung zurück. Eine gezielte Fütterung mit der Pinzette ist ein aufwändiges Geduldsspiel, zunächst ziehen sich die kleinen Terrapene oft ins Versteck zurück. Es kann bis zur ersten Futteraufnahme bis zu zwei Wochen dauern.

Zur besseren Futterkontrolle verbleiben die Kleinen in den Heimchendosen, bis regelmäßig gefressen wird. Angebotenes Futter sind anfangs Mückenlarven, Jumbo-Mückenlarven und kleine oder zerschnittene Regenwürmer, die den Kleinen vorgelegt werden, nur zögerlich gehen sie ans erste Futter.

Sind die Babys futterfest kommen sie in kleine Gruppen, in ca. 26 x 36cm große Plastikboxen die ins Terrarium gestellt werden. Als Bodengrund verwende ich Kokoshumus mit Sand vermischt oder Anzuchterde. Zusätzlich gibt es Versteckmöglichkeiten, Laub, Moos und eine Badeschale. Ein kleiner Spotstrahler hängt über jede Box, als Grundbeleuchtung dient eine UV-Kompaktbirne.
 
         

Kleine Terrapene sonnen sich nicht offen, sondern mit Deckung. Unter der Wärmelampe pflanze ich eine niedrige Rankpflanze. Das Bodensubstrat halte ich immer feucht, unter der Wärmelampe trocknet es oberflächlich ab.

Terrapenebabys sind eher Lauerjäger. Sie sitzen halb versteckt in ihren Erdhöhlen oder Versteck, nur Kopf, vorderer Panzer und Beinchen zeigen sich. Sie sitzen so stundenlang und warten auf vorbei laufende Beute. Erblicken sie Futtertiere, wird das Versteck verlassen, mit der Beute im Maul ziehen sie sich wieder ins Versteck oder Deckung zurück, um dort zu fressen.          Mit der Zeit werden kleine Terrapene zutraulicher und leben nicht mehr ganz so versteckt. Sie haben auch bald gelernt, wer der Futterlieferant ist und kommen aus der Deckung, sobald der Halter Futter anbietet.

 

Bei der Gruppenhaltung der Jungtiere achte ich darauf, dass der Größenunterschied  nicht allzu hoch ist. Die Jungtiere können schon kräftig zubeißen, was gut zu beobachten ist, wenn sie größere Futtertiere zerkleinern. Auch wenn genügend Futter vorhanden ist, jagen es sich die Schildkröten gegenseitig ab, was zu Bissverletzungen führen kann. Der Stress, der beim Abjagen der Beute für ein kleineres Tier entstehen kann, führt dazu, dass unterlegene Tiere sich nicht mehr aus dem Versteck trauen, dadurch weniger fressen und sogar krankheitsanfälliger sind.

Es kann vorkommen, dass sich die Kleinen in den kühlen Ecken verkriechen, wenn die Umgebungstemperatur zu kühl ist. Aber auch wenn sie Stress durch Umzug/Umsetzen haben. Deshalb achte ich im Terrarium auf eine allgemein gute Grundtemperatur, 24 bis 26°C. Nachts wird keine Wärme angeboten, Zimmertemperatur ist ausreichend. Das Terrarium sollte nicht zu groß gewählt werden, evtl. kommt eine Heizmatte an der kühlsten Terrariumwand, keine Heizmatte von unten.

Eine Winterruhe tut ihnen auch so klein schon gut. Danach sind sie gierig nach Futter, wachsen gut und brauchen unbedingt UV-Licht.                                                                                                                                                                                        Wenn sie auf die Winterruhe vorbereitet werden sollen, stelle ich das Terrarium mit den darin stehenden Boxen in einen kühlen Raum. Allmählich wird über drei- bis vier Wochen, die Brenndauer der Wärmelampen und Grundhelligkeit reduziert. Wenn die kleinen Terrapene vergraben bleiben, stelle ich die Boxen mit den Tieren bei Temperaturen um 5 bis 8°C. Zum Beenden der Winterruhe kommen die Aufzuchtboxen wieder ins Terrarium. Nach wenigen Tagen werden die Wärmespots und Grundbeleuchtung angeschaltet.

Anfangs habe ich Schlüpflinge nur 6 Wochen in die Winterruhe gegeben, mittlerweile bis zu 12 Wochen.

Zwei- und Dreijährige kommen im Herbst aus den Frühbeeten, in große Plastikkisten mit Erde, Pflanzen, Wärmelampe usw. Die Kisten kommen ins Gewächshaus, wo die Tiere sich auf die Winterruhe vorbereiten und bei 5°C überwintern, wie die Adulten auch. Anfang März werden diese Tierchen geweckt, indem die Wärmelampen angeschaltet werden. Ob Baby, Jungtier oder Adult, bisher ist mir noch nie eine Terrapene in der Winterruhe gestorben.

Alle Nachzuchten halte ich ab wärmeren Frühjahr in gut bepflanzten und strukturierten Frühbeeten mit Wärmelampe. Sie sonnen sich morgens gerne, allerdings nicht offen, sondern leicht versteckt in/unter Pflanzen. Bei geeignetem Wetter wird das Dach ganz geöffnet, damit sie Sonne pur bekommen. Ein Netz schützt vor Fressfeinde. Verstecke und eine große, flache Wasserschale darf auch hier nicht fehlen. Ich biete den Tieren auch innerhalb und über der Wasserschale Deckung durch Korkrinden und Pflanzen, zudem erleichtern die Pflanzenranken den Ausstieg. Die Wasserschalen werden gerne genutzt, es wird viel Bodensubstrat mit eingebracht, zudem wird gerne der Kot darin abgegeben. Die Wasserschalen bleiben nicht lange sauber und müssen täglich gereinigt werden. Ich lasse Wasser in der Gießkanne durch die Sonne erwärmen und übergieße damit regelmäßig die Gehege der kleinen Terrapene, damit der Boden nicht austrocknet. 

 

 

Freilandhaltung ist wichtig. Das Panzerwachstum ist deutlich regelmäßiger und glatter als bei Terrariumhaltung. Für schlechtes Wetter muss das Frühbeet/Gewächshaus mit Wärmelampen ausgestattet sein.

 

Futter für die kleinen Terrapene:

Alle zwei (manchmal drei Tage) füttern reicht, dann haben sie Hunger und lassen das Futter nicht lange rumliegen, angebotene lebende Futtertiere erbeuten sie schneller.

Frostfutter wird immer aufgetaut und bei Zimmertemperatur verfüttert. Ich füttere Rote Mückenlaven, Krill, Garnelen, Muschelfleisch, zerteilte Stinte und zerteilte kleine Frostmäuse. Zusätzlich friere ich auch Grillen/Heimchen ein und verfüttere die später aufgetaut. Schnecken können auch gut eingefroren werden, sie mögen auch die aufgetauten Schnecken gerne. Meine adulten Terrapene lieben große, rote Nacktschnecken.

Eingeweichtes Trockenfutter: Rote Mückenlarven und Gammerus. RaffyP ist ab und an nicht schlecht, es enthält Vitamine.

Lebend Futter: Asseln sind immer im Terrarium vorhanden, Schnecken, Regenwürmer, Mehlwürmer, kleine Schaben, Insekten (die nicht zu schnell sind). ich biete nicht zu große  lebende Futtertiere an,    evtl. werden Regenwürmer geteilt.

Ich füttere ab und an gezielt jede der kleinen Terrapene, um zu kontrollieren, ob alle fressen. Würmer mögen sie gerne und schnappen schnell zu.

Außerdem wird immer Sepiaschale angeboten, die Kleinen fangen früh an, daran zu knabbern.